Eine erste Partnerschaft mit dem britischen Compoundeur und Distributeur Hellyar Plastics (Whitstable / Großbritannien; www.hellyar.co.uk) soll die Kommerzialisierung der Lignin-Polymere und -Additive des Biokunststoff-Start-ups Lignin Industries (Knivista / Schweden; www.lignin.se) voranbringen. 

Die auf das Compounding vornehmlich von ABS und Polypropylen spezialisierte Hellyar hat Blends aus Primärkunststoffen mit „Renol“-Lignin-Polymeren produziert, die in einem „fortgeschrittenem Stadium“ der Entwicklung bei Kunden sind. Ein Beispiel ist eine kürzlich vorgestellte ABS-Spritzgießtype mit einem Anteil von 20 Prozent des als Bio-Additiv verwendeten Renol. „In Kürze“ werden erste marktfähige Produkte erwartet – beispielsweise Konsumwaren oder Teile für den Bausektor. Anwendungen für den Automobilbau sollen folgen.

Mit Werk im britischen Whitstable und seit 2019 auch einer Vertriebsniederlassung im polnischen Lowicz zwischen Lodz und Warschau ist Hellyar sowohl auf dem Kontinent als auch im Königreich vertreten.  

Lignin Industries betreibt eine Pilotanlage im schwedischen Knivista mit einer Kapazität von 1.500 jato. Als Rohstoff dienen Abfälle aus der Holzverarbeitung. Ein Ausbau der Anlage ist geplant, seit Lignin mit einer zusätzlichen Finanzierungsrunde weitere 25 Mio SEK (2,2 Mio EUR) eingesammelt hat. Geschäftsführer Fredrik Malmfors sieht über ABS und PP hinaus auch Einsatzmöglichkeiten für Renol in anderen Polymeren wie Polyethylen und PLA. 2026 will er mit dem Unternehmen die Gewinnzone erreichen.