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ALTAUTO-VERORDNUNG
EU-Parlamentsausschuss fordert Senkung der Rezyklateinsatzquote in Neufahrzeugen / Kritik von Verbänden
Weniger ist mehr: Eine Senkung der verpflichtenden Rezyklateinsatzquote bei Kunststoffen in Autos hat der Umweltausschuss (ENVI) des Europäischen Parlaments vorgeschlagen. Statt der bislang geplanten jeweils 25 Prozent sollen in der Verordnung über Altfahrzeuge (End-of-Life Vehicles Regulation, ELVR) die Vorgaben für den Einsatz von PCR-Rezyklaten auf 20 Prozent und die darauf basierende Quote für Rezyklate auf Basis von Kunststoffen aus Altfahrzeugen auf 15 Prozent reduziert werden. Das wäre eine Halbierung der geforderten Rezyklate aus Altfahrzeug-Materialien von 6,25 auf 3 Prozent.

Nach derzeitiger Planung wird das EU-Parlament über den Vorschlag des ENVI Ende März abstimmen. Bis dahin können die EU-Abgeordneten noch Änderungsanträge einreichen.

In der Begründung für seinen Vorschlag schreibt der Ausschuss, dass das Ziel der ELVR zwar sei, den Anteil recycelter Kunststoffe in Fahrzeugen zu erhöhen. Doch müssten die Vorgaben für die Industrie auch „realistisch und umsetzbar“ sein. Um die neue Quote von 20 Prozent zu erreichen, sollen künftig sowohl recycelte Kunststoffe aus Industrieabfällen (PIR) als auch aus Verbraucherabfällen (PCR) sowie biobasierte Materialien zugelassen werden. Zudem betont der Bericht die Notwendigkeit, recycelte Kunststoffe eindeutig zu identifizieren, und empfiehlt die Entwicklung digitaler Produktpässe.

Wenn das Parlament für den Vorschlag votiert, muss auch noch der Ministerrat dem Gesetzesentwurf zustimmen. EU-Beobachter rechnen damit, dass die Regelung spätestens zur Jahresmitte 2025 final verabschiedet wird. Sieben Jahre nach der Veröffentlichung im Amtsblatt würde es für die EU-Mitgliedsstaaten bindend. 

Bei Branchenverbänden stößt die Überarbeitung der Rezyklateinsatzquoten überwiegend auf Kritik. So bewertet der Verband der europäischen Automobilzulieferer (Clepa) die gesenkten Zielvorgaben als verpasste Chance, um Investitionen in nachhaltiges Produktdesign voranzutreiben. „Die Senkung ist ein Rückschlag für Innovation und Kreislaufwirtschaft“, erklärte ein Clepa-Sprecher. Auch der Europäische Verband der Recyclingindustrie (EuRIC) und der Verband für Abfallwirtschaft und Umweltdienstleistungen (FEAD) äußerten Kritik. Bereits im Dezember hatten sie gemeinsam mit sechs weiteren Organisationen an den Gesetzgeber appelliert, die ursprünglichen Vorschläge der EU-Kommission beizubehalten und nicht zu „verwässern“.
18.02.2025 KI [257366-0]
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